Modell-Raumschiff Basisstern der Zylonen mit LED-Beleuchtung
Von © Stefan Boucher, April 2020
www.stefanboucher.de
Einleitung:
Als Schriftsteller erzeuge ich quasi ständig Dinge aus dem Nichts. Man erweckt Figuren zum Leben, erschafft neue Welten und erfindet Werkzeuge oder Raumschiffe.
Das macht Spaß und ist sogar aufregend, denn sehr häufig bekommen Figuren ein Eigenleben und man ist Zeuge der Ereignisse und nicht bloß derjenige, der alles aufschreibt.
Mindestens ebenso toll ist es aber, Fantasieobjekte in die Wirklichkeit zu bringen. Ich lese und sehe nicht nur Fantasy und Scifi, sondern habe vor ein paar Jahren angefangen Modelle zu bauen, die es nicht einfach so im Spielwarenladen zu kaufen gibt.
Basisstern der Zylonen aus "Kampfstern Galactica":
Mein allerneuestes Modell, ein Basisstern der Zylonen aus der klassischen Serie ‚Kampfstern Galactica‘, habe ich erstmalig ohne Teile eines kommerziellen Bausatzes komplett selbst gebaut.
Auf der Grundlage von Fotos des Studiomodells habe ich die Teile zunächst in einem 3D-Programm erzeugt und dann mit einem 3D-Drucker ausgegeben.
Allerdings kann man solche Plastikausdrucke nur schlecht nachbearbeiten. Für feine Strukturen oder Oberflächen muss man feilen oder sägen können. PLA und ABS brechen, knicken oder raspeln. Und wenn man sie bohrt, schmilzt das Plastik bei höheren Reibungstemperaturen. Außerdem bleibt es bei direkter Sonnenbestrahlung anfällig und hat nicht genug Tragkraft für solch große Modelle.
Ich bin also vorgegangen wie FX-Leute beim Film:
Von einem möglichst perfekt ausgedrucktem Masterteil habe ich eine Silikonform hergestellt.
Diese wurde mit Resin ausgegossen, welches sehr hart wird und wunderbar zu bearbeiten ist. Auf diese Weise entstand dann ein neues Masterobjekt, von welchem wieder eine Silikonform erzeugt wurde.
Erst damit wurden dann alle weiteren Kopien von Teilen des Modells gegossen.
Das klingt aber leichter als es ist, denn viele sehr feine Details wie Lüftungsgitter, winzige Türme etc. werden manchmal durch eingeschlossene Luftblasen verdeckt.
Man muss Teile also mehrfach gießen oder aufwendig nachbearbeiten. Das dauert, denn für einen einzigen Abguss muss man etwa einen Tag rechnen, inkl. Aushärtungsphase.
Allzu oft darf man die Silikonform nicht nutzen, denn sie leidet und verliert die kleinsten Details, auch wenn man sie gut pflegt und immer gut mit Formtrennmittel einsprüht.
Man kann also nicht so einfach in eine Serienproduktion gehen. Solche großen Modelle bleiben immer Einzelstücke oder Kleinserien.
Dafür sind sie aber dann auch viel seltener und exklusiver.
Wenn alle Teile fertig sind, geht es an den Zusammenbau. Da es keine Anleitung gibt, muss man dann aber immer noch viele hundert Detailschritte beachten und Einzellösungen finden. Ständig stößt man auf neue Probleme. Auch deshalb hat das ganze Projekt etwa 18 Monate gedauert.
Das fertige Modell ist mit 75cm Durchmesser fast so groß wie das Original vom Film, das im Durchmesser etwa 95cm groß war. Und es ist schwer, etwa 15kg. Metallträger, Klebstoff und vor allem das Resin wiegen eine Menge.
LED-Beleuchtung:
Zum Schluss sollte das Modell noch beleuchtet werden.
Hier entschied ich mich für Leuchtfäden in unterschiedlichen Stärken: 0,7mm und 0,5mm. Die Löcher dafür mussten von Hand gebohrt werden. Wie dünn und zerbrechlich solche Bohrer sind, kann man sich leicht vorstellen. Einige hundert Meter Leuchtfäden durchziehen das Modell, die Lichtquelle besteht aus LEDs, die sich im inneren Kern befinden.
Die Lichtfasern werden pro Sektion gebündelt und in den Kern geführt. Dort werden sie zentral angeschienen von einem LED-Streifen, der um einen zentralen inneren Kern herumläuft.
Das hat den Vorteil, das nicht jedes Licht bzw. jeder Lichtleiter gleich intensiv angestrahlt wird und so das Modell noch einmal etwas mehr Realismus erhält, denn bei riesigen Objekten wie einem Hochhaus strahlt ja auch nicht jedes Fenster gleich intensiv.
Im Inneren ist wenig Platz, aber es hat letztlich doch geklappt.
Auf der Suche nach der richtigen Lösung für die Beleuchtungsherausforderung hat mir Markus von LEDShift mit einem wichtigen Tipp geholfen.
Ich habe eine ganze Reihe von Spezialhändlern angefragt, aber keiner von denen hat sich wirklich dafür interessiert was ich eigentlich brauche. Nur bei LEDShift gab es Interesse.
Soviel zum Thema Kundendienst.
Deshalb habe ich nur zu gerne für ihn einen kleinen Bericht mit Bildern gefertigt.
Viele Spaß beim Anschauen!
Stefan Boucher (www.stefanboucher.de)
Von © Stefan Boucher, April 2020
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